Maria Rita Epik ist eine türkische Musikerin italienischer Abstammung, die sich 1979 bei der türkischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest durchsetzte. Mit ihrem Titel Seviyorum (deutsch „Ich liebe“) sollte sie bei dem internationalen Musikwettbewerb auftreten. Da die arabischen Staaten wirtschaftlichen Druck auf die türkische Regierung ausübten, das erstmals in Israel stattfindende Eurovisionsfestival zu boykottieren, musste Epik auf ihren Auftritt mit der Gruppe 21. Peron (deutsch „21. Bahngleis“) verzichten.
Welchen Werdegang hatte Maria Rita Epik?
Maria Rita Epik kam am 1. Januar 1958 im türkischen Izmir zur Welt. Ihre beiden Großväter, Giorgio Corsini und Giorgio Tito, waren Italiener, die ebenfalls in Izmir geboren wurden. Sie zählten zu der Minderheit der Levantiner, Nachfahren europäischer Kaufleute, insbesondere aus Genua und Venedig, die zum Teil schon seit der byzantinischen Zeit im östlichen Mittelmeerraum siedelten.
Epik hatte erste Kontakte zur Musik während ihrer Kinderjahre im Chor des italienischen Kindergartens von Izmir. Sie besuchte die Grundschule Gazi und das Türkische College Izmir. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ägäis-Universität in Izmir. Ab 1981 studierte sie Musik an der Virginia Polytechnic Institute and State University in den USA.
1986 begann sie, als Musiklehrerin zu arbeiten. Zunächst verwaltete sie eine Yamaha-Musikschule, bis sie am 29. September 1990 ihre eigene Musikschule Epik in Izmir gründete, der sie noch heute vorsteht.
Was charakterisiert das Werk Maria Rita Epiks?
Maria Rita Epik macht türkischsprachige Pop-Musik. Für den ersten Kontakt mit Musik sorgte ihre zwölf Jahre ältere Schwester Anfang der 1960er Jahre, die ihr Lieder in französischer, italienischer und englischer Sprache vorspielte.
Als sie anfing, erste eigene Songs zu schreiben, orientierte sie sich an deren Akkordfolgen und imitierte diese. Später begann sie, ihren eigenen Stil zu entwickeln. Einen speziellen Lieblingsmusiker hat Maria Rita Epik nach eigenen Angaben nicht. Als ihr Idol bezeichnet sie den US-amerikanischen Komponisten, Dirigenten und Pianisten Leonard Bernstein, dem sie in Los Angeles begegnete. Sie mag klassische Komponisten wie Mozart, Bach oder Beethoven, aber auch die italienische Sängerin Mina Mazzini. Maria Rita Epik verehrt zudem die Singer/Songwriter Sting, Elton John und Billy Joel.
Ihre Begleitband bei dem Sieg von Maria Rita Epik beim türkischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1979, 21. Peron, existiert noch heute, allerdings unter dem vom früheren Namen Izmirs (Smyrna) abgeleiteten Namen Smyrname. Wie auch bei 21. Peron ist der deutschstämmige türkische Staatsbürger und Arzt Andreas Wildermann der Bandleader. Die anderen Mitglieder von Smyrname sind Ertan Elmalık und Arzu Akçay, die Schwester des Arztes Gökhan Akçay, der wiederum eines der Mitglieder der früheren 21. Peron war. Maria Rita Epik trat zwischen 1978 und 1980 mit 21. Peron auf.
Welches sind die wichtigsten Titel von Maria Rita Epik?
- Tanışma („Das Kennenlernen“, 1979)
- Yanımda Yoksun („Du bist nicht bei mir“, 1989)
- Peki Ben Niye Öldüm („Warum bin ich gestorben“, 1994)
- Aradan Uzun Zaman Geçti („Es ist seitdem viel Zeit vergangen“, 2005)
Ihre Komposition „Peki Ben Niye Öldüm“ widmete sie dem Attentatsopfer Uğur Mumcu, einem türkischen Publizisten und Schriftsteller. Ihre Komposition „Ave Maria“ von 1999 war ein Tribut an die verstorbene Opernkünstlerin Zehra Yıldız.
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